Wir Personaltrainer haben die Aufgabe Menschen in Bewegung zu setzen, sie gesünder und vitaler zu machen und Ihnen Hilfestellung zu leisten auf Ihrem Weg zu einem besseren Körper. Für mich als Fitnesstrainerin, Ernährungs- und Motivationscoach ist jeder Klient eine neue und besondere Herausforderung.

Jeder Einzelne hat seine Probleme und Stellen am Körper, welche einem missfallen oder man gerne ändern möchte. Jeder hat sein individuelles Ziel und die meisten Menschen möchten doch eigentlich nur eines: Sich richtig wohl in ihrer Haut fühlen. Für diejenigen, die grundsätzlich gesund sind, ist das eine nicht so schwierige Aufgabe. 

Wer keine starken Kontraindikatoren für ein knackiges und schweißtreibendes Training aufweist, kann mit der richtigen Ernährung, den angepassten Trainingseinheiten und etwas Motivation, einem starken Willen und Unterstützung in der Regel in nur ein paar Monaten die überflüssigen Kilos und Speckröllchen erfolgreich los werden. Was aber, wenn wir uns nicht so bewegen können, wie wir es gerne würden? Was wenn wir unsere Beine, den unteren Bauch nicht mehr spüren und ab der Mitte der Brustwirbelsäule, in diesem Falle ab dem Wirbel T5, gelähmt sind. Dann könnten wir viele Bewegungen nicht ausführen, nicht einfach los joggen, uns aufs Rad schwingen oder ins Fitnessstudio gehen und die Hanteln schwingen.

Letztes Jahr trat an mich eine Dame heran, mit der Bitte um ein erstes „Kennenlern- Gespräch“. Sie wies mich direkt darauf hin, dass sie in einem Rollstuhl sitzt, dringend abnehmen müsste und sich gerne wieder mehr bewegen würde. Bei einem netten Gespräch und einer guten Tasse Kaffee erzählte sie mir Ihre Geschichte. Querschnittslähmung mit 13 Jahren. Und manchmal schlägt das Schicksal direkt mehrfach zu und zu der Behinderung kamen eine starke Skoliose, verschiedene Lebensmittelunverträglichkeiten und eine lädierte rechte Schulter (Kapselriss). Die Diäten Karriere war groß und erfolglos, das Training mit mehreren recht ratlosen Personaltrainern war leider erfolglos. Aber sie strahlte trotzdem so viel Energie und Lebensmut aus und ist somit auch für mich heute noch eine persönliche Bereicherung und Motivation.

Bewegungen die für andere Kunden selbstverständlich sind, über die wir nicht einmal im Ansatz nachdenken müssen, erfordern bei dieser Klientin viel Konzentration, Mühe und Anstrengung. Wer sich nicht viel bewegt, verbrennt zudem leider auch wenig Energie und nimmt schneller zu. So war es wichtig ebenfalls die Ernährung genau in Augenschein zu nehmen und zu optimieren. Aus diesem Grund haben wir letztes Jahr erst einmal mit einem „Paleo Ernährungscoaching“ angefangen, um den überflüssigen Pfunden zu Leibe zu rücken.

Nun wollten wir mit Bewegung und etwas Sport wieder kleine Erfolgserlebnisse und ein besseres Körpergefühl erreichen. Daher fand in der letzten Woche die erste Trainingseinheit statt. Als lizenzierte Let’s Bands Trainerin wusste ich direkt, dass ich mit den Let’s Bands powerbands so einiges an Übungen durchführen konnte und hatte sie daher wohlwissentlich mit zu dem Termin genommen. Bei der Querschnittslähmung ab Mitte der Brustwirbelsäule stellt schon das aufrechte und gerade Sitzen und das Lösen beider Arme, weg von den Beinen und dem Rollstuhl, eine kleine Herausforderung dar.

Daher starteten wir mit kleinen Übungen, wie z.B. die Arme erst einzeln und dann gleichzeitig nach vorne oder zur Seite zu strecken (statisch). Da nur der obere Bauchmuskelbereich in der Lage ist das Gleichgewicht zu halten, ohne direkt dabei nach vorne zu kippen, war das schon eine Aufgabe, welche geübt und trainiert werden muss.

Beispielübungen mit den powerbands:

Ruderzug mit dem powerband MAX rot
Das powerband MAX ROT hält der Partner oder wird an einem festen Gegenstand befestigt. Das Band vor dem Körper greifen, so dass beide Handinnenflächen zueinander zeigen. Der Handrücken zeigt immer nach außen. Die Daumen zeigen nach oben. Obere Bauchmuskulatur fest anspannen. Beide Ellenbogen nahe am Körper vorbei nach hinten ziehen und das Band so weit wie möglich ganz nah am Körper vorbei in Richtung Brust ziehen. Dann die Arme langsam und kontrolliert wieder nach unten führen.

Rückenübung Latzug mit dem powerband MINI
Gestartet wird mit aufrechtem Oberkörper. Das powerband MINI GELB um die Handflächen legen, die Arme lang nach oben strecken, Handinnenflächen zeigt nach vorne, Schultern nach unten ziehen und die Arme etwas öffnen. Dann das Band breit und tief  hinter den Kopf nach unten ziehen. WICHTIG: nicht den Kopf / das Kinn nach vorne und hinten schieben. Schultern unten halten.

Trizepsdrücken einarmig mit dem powerband MINI
Ein powerband MINI mit der linken Hand auf der rechten Brust fixieren und mit der rechten Hand in das Band greifen. Den rechten Arm langsam und kontrolliert strecken und wieder zurückführen. Der Ellenbogen des arbeitenden Arms liegt immer ganz nahe am Körper.

Rotator Cuff / Schulteraußenrotation mit dem powerband MINI
Das powerband MINI in gelb um die Hände legen. Unter- und Oberarm bilden einen 90° Winkel, die Finger zeigen nach vorne, Handrücken nach unten und die Daumen nach außen. Die Schultern so weit wie möglich von den Ohren entfernen und das Band mit einer Hand auseinanderziehen, indem der Daumen nach außen geführt wird. Die Ellenbogen halten Kontakt am Körper.

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