Stress macht dick! Kann das wirklich sein? Dabei sorgt Stress doch eher dafür, dass ich mich schneller bewege, mehr mache und mehr Energie verbrenne, oder? Warum also hört man immer wieder, dass Stress dick macht? Was passiert dabei?

1) Wer unter Zeitdruck unterwegs ist sucht schnelle Abhilfe.
Das bedeutet, dass im Allgemeinen dem Hunger eine untergeordnete Rolle zu Teil wird. Er nervt uns und ihm wird erst nachgegeben, wenn er zu groß wird, oder sich gerade eben dazu die Möglichkeit gibt. Und dann muss es schnell gehen. Fast Food, schnell und günstig, zudem meist schon mehrfach vorgekochtes Essen stillt den Hunger. Leider bestehen diese Mahlzeiten oft aus vielen Kohlehydraten, die uns schnell satt machen und durch viel Zucker ordentlich für Belohnung sorgen im Gehirn. Aber für den Stoffwechsel unseres Körpers ist dies alles andere als gut.

  • Kohlenhydrate sorgen für Energie im Überschuss. So viel kann der Körper meist gar nicht verbrennen.

2) Cortisol sorgt für Fettpolster.
Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin sorgen in Stresssituationen dafür, dass wir genügend Energie zur Verfügung haben. Denn Stress bedeutet für unseren Urzeitkörper körperliche Anstrengung, für die er uns wappnet. Heutzutage entfällt diese körperliche Belastung und die mobilisierte Energie kreist weiter in unserem System umher, bis sie wieder angelagert ist. Während Adrenalin und Noradrenalin wieder abflachen bleibt der Cortisolspiegel noch eine ganze Weile erhöht uns sorgt im übertragenen Sinne für eine „stärkere Rüstung“. Cortisol sorgt dafür, dass unsere Energiereserven (Fettpolster) aufgestockt werden um uns fitter für die nächste Attacke zu machen. Das Problem ist, dass wir kaum Energie verbrauchen und die Reserven immer größer und größer werden. Und wer dazu noch tagtäglich mehrere Stunden im (post-)akuten Stresszustand verbringt, bei dem läuft dieser Automatismus auch kontinuierlich auf Hochtouren.

  • Cortisol sorgt also dafür, dass die überschüssige Energie weiter und vermehrt angelagert wird.

Ein Teufelskreis, der nur durch die richtigen Entscheidungen und Maßnahmen durchbrochen werden kann. Möglichkeiten gibt es viele! Hier ein paar Tipps:

Ernährung:

  • Gesunde Snacks klug platzieren, sodass im richtigen Moment zu den richtigen Sachen gegriffen werden kann. Zum Beispiel eine Obstschale, ein Naturjoghurt mit Früchten, ein hartgekochtes Ei, oder Studentenfutter geschickt im Büro platzieren.
  • Hauptmahlzeiten klug gestalten: Protein (z.B. Fisch, oder Milchprodukte) sollte an erster Stelle stehen, denn das hält uns länger satt und bietet weniger Nährstoffe als die Portion Nudeln. Wer Inspiration für ein proteinhaltiges Frühstück benötigt schaut mal bei unserem letzten Post vorbei – Proteinhaltiges Frühstück.

Akuter Stress

  • Atemrhythmus 6 – 4 – 10
    6 Sekunden einatmen, 4 Luft anhalten, 10 Sekunden ausatmen. Dieser Atemrhythmus aktiviert unseren Parasympathikus und sorgt für eine Entspannungsreaktion des Körpers. 5 bis 10 Atemzüge reichen manchmal schon aus.
  • Bewegung – Wer kann sollte sich bewegen, denn dafür ist Stress da. Bewegung baut Stress ab und sorgt wieder für einen Ausgleich im System.

Wir wünschen noch einen entspannten Tag! :)