Training mit Verletzung nicht möglich? Es ist möglich und sogar ratsam!

Viele von Euch standen sicher schon einmal vor der Situation, dass Sie verletzt sind und nicht wissen, ob Sie noch trainieren sollen, was Sie trainieren sollen und vor allem in welchem Ausmaß. Genau an Euch richtet sich dieser Blog-Beitrag, der Euch helfen soll wieder in Euren Sport zurückzukehren. Dabei habe ich die Worte „so schnell wie möglich“ bewusst weggelassen. Bänder und Sehnen brauchen die Zeit, um vollständig auszuheilen.

Man kann den Prozess der Heilung jedoch unterstützen. Das geht vom Nicht-Rauchen und dem kompletten Verzicht auf Alkohol, über eine Gemüse- und Proteinreiche Ernährung bis hin zu leichten Aktivitäten, die dem Körper signalisieren: „Hey, ich bin aktiv, also schütte Wachstumshormone aus!“

Nachdem ich mir in einem Fußball-Spiel  das Innen & Außenband im Fußgelenk gezerrt habe, stand ich also vor der Frage: wie unterstütze ich den Heilungsprozess optimal? Da die Sprunggelenke, anders als alle anderen Gelenke, das gesamte Körpergewicht bis auf die Füße tragen, stand für mich die Überlegung im Raum, wie ich dieses Gewicht reduziere.

Da ich nicht im Profibereich agiere, wo man die Möglichkeiten einer Schwerelosigkeit hat, zum Beispiel an speziellen Ergometern, kam ich auf die Lösung ins Wasser zu gehen. Hier herrscht eine Art Schwerelosigkeit, nach dem archimedischen Prinzip. Da man im Wasser bis zu 10% leichter ist, wenn man bis zu den Schultern eintaucht, entlastet man durch den Auftrieb die Gelenke und kann diese freier bewegen. Darüber hinaus kann durch den hydrostatischen Druck das Blut besser zirkulieren. – ähnlich wie bei Kompressionsstrümpfen. Kurz gesagt: ab ins Wasser! 

Doch wie trainiere ich jetzt hier meine Muskulatur, denn Geräte und Gewichte kann man ja schlecht mit ins Becken mitnehmen? Die Antwort heißt für mich Powerbands. Deren Wirkung im Wasser habe ich für Euch getestet. Anders als bei den bekannten Aquafitness-Schlangen oder anderen Materialien, deren Funktion lediglich über den Auftrieb geregelt wird, gibt es bei den Powerbands gefühlt gar keinen Auftrieb. Der Grund liegt in der geringen und dünnen Gesamtfläche des Bandes. Man kann die Bänder also wie an Land benutzen.

Neben Powerbands habe ich noch mit einem weiteren Faktor gearbeitet: dem Wasserwiderstand. Wie hoch der Wasserwiderstand ist, wird durch 2 Faktoren bestimmt. Der Form des Körpers und der Geschwindigkeit der Bewegung. Dabei haben Messungen haben ergeben, dass doppeltes Bewegungstempo gleich 4-facher Widerstand bedeutet.

Kommen wir zu den Übungen

Es gibt unzählige Übungen, die man ausführen kann.Ich habe für Euch ein paar festgehalten:

Fazit:

Um also möglichst früh nach einer Verletzung, oder einer Operation wieder mit einem Training unter entlastenden Bedingungen zu starten, eignet sich ein Training im Wasser perfekt. Die Bänder bleiben genauso elastisch und stark, verfehlen ihre Funktion nicht und sind eine tolle Ergänzung zur „normalen“ Aktivität im Wasser.

Viel Spaß beim Ausprobieren.

 

sportlicher Gruß Roger

Torwart- & Athletiktrainer Rostocker FC

Athletik-Trainer Fußball A-Lizenz

DFB-Trainer B-Lizenz (UEFA B-Level)